Feiertage an Ostern :: Alles über den Gründonnerstag

Gründonnerstag

Gründonnerstag ist der Donnerstag vor Ostern und hat mehr symbolische Bedeutung als alles andere. Er erinnert an das Letzte Abendmahl:


"Aber am ersten Tage der Ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und fragten: Wo willst du, daß wir dir das Passah-Lamm zum Essen bereiten?" (Mt 26:17)


Das Passah-Fest der jüdischen Tradition erinnert an den Auszug der Israeliten aus Ägypten, den Exodus. Diesem waren neun Plagen gegen die Ägypter vorangegangen; als zehnte Plage war ihnen die Tötung der Erstgeborenen angedroht worden. Damit die Israeliten verschont blieben, sollten sie ein Lamm schlachten, mit dem Blut ihre Türpfosten bestreichen und das Tier noch in derselben Nacht zubereiten und essen. An den auf diese Weise markierten Häusern würde der Todesengel "vorbei gehen" (hebräisch: pessach) und so die Israeliten verschonen. Aus dem Gebot des blutigen Lammes entstand die heutige Tradition des Osterlammes.

 

Nach der zehnten Plage wurden die Israeliten von den Ägyptern vertrieben – da dies in aller Hast geschah, hatte das (gesäuerte) Brot nicht genug Zeit, richtig im Ofen aufzugehen, weshalb auf der Flucht nur ungesäuertes Brot gegessen wurde. Bis zum heutigen Tag ist es Juden verboten, während der Passah-Zeit gesäuertes Brot zu essen. Teil des Passah-Festes ist auch der Seder, ein Festmahl mit bestimmten Lebensmitteln, die in vorgegebener Ordnung zu sich genommen werden und an deren Bedeutung mit Zitaten erinnert wird. Dazu gibt es vier Becher Wein. Beendet wird der Seder mit einem Gebet.


All diese Elemente sind in das Letzte Abendmahl des Neuen Testaments bzw. in die Liturgie der (katholischen) Eucharistie und des (protestantischen) Abendmahls der heutigen Kirche integriert worden – der feierliche Charakter, die Erklärung der Speisen, Segensbecher und Gebet:


"Und als sie aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Nehmet, das ist mein Leib. Und er nahm dem Kelch, dankte und gab ihnen den; und sie tranken alle daraus. Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. … Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg." (Mk 14:22+26)

 

Warum dieser Tag im deutschen Sprachraum ausgerechnet Gründonnerstag heißt, ist allerdings nicht genau geklärt. Eine Möglichkeit ist die Farbe der Priester- oder Pastorenkutten. Seit dem 16. Jahrhundert ist im Römischen Ritus weiß als Farbe festgeschrieben; davor war die Farbgebung für die Gewänder jedoch nicht einheitlich festgelegt. Es kann also durchaus sein, daß grün die vorherrschende Farbe beim Gottesdienst am Gründonnerstag war. Eine andere Möglichkeit ist der ehemalige Brauch, an diesem Tag (der ja noch in der Fastenzeit liegt) vor allem grünes Gemüse zu essen.


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Benediktinisches Antiphonale: Das Stundengebet vom Gründonnerstag bis zum Ostersonntag
von Rhabanus Erbacher, Roman Hofer & Godehard Joppich (2001)


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